Archive for April, 2015

kzetag

Ahoi Crew!

Nachdem ihr jetzt eine kleine Durststrecke hinnehmen musstet (bis auf zwei sehr schöne FilmFeedbacks – danke Jungs!) kommen heute gleich zwei Highlights aus unserer Piratenküche:

Zunächst beachtet unbedingt Schwarzbarts ersten Post gleich unter diesem! Er hat sich mächtig ins Zeug gelegt und nicht nur eine kleine (natürlich absolut wahre) Geschichte für euch gepostet, sondern gleich noch ein Lied dazu geschrieben. Ja, richtig! Das hat der verrückte Schwarzbart gemacht! (Aber nur weil er nicht verstanden hat, dass er ÜBER Musik schreiben soll – da hat er einfach die Musik geschrieben 🙂 Der Kerl ist der wahnsinn!!! ) Ich finds auf jeden Fall super und ich hoffe, Schwarzbart wird uns noch mit einer Menge anderer toller Posts erfreuen!

Das zweite Highlight kommt von mir und es ist etwas, auf das sich schon viele Leute freuen: Es ist die nächste Offenbarung über unser Stück!

Viele haben mich angesprochen und gefragt, wie man einen halben Hauptcharakter haben kann. Die meisten stellten sich glaub ich sowas vor wie einen 1 1/2 köpfigen Affen… aber eigentlich war etwas anders gemeint: Wir konzentrieren uns im Stück auf drei Hauptcharaktere, nur das einer dieser Hauptcharaktere einen „Sidekick“ mit sich rumschleppt… sprich viel Bühnenzeit, nicht unwenig Text und für die geplante Handlung von entscheidender Bedeutung – aber eben die meiste Zeit im Schatten des Hauptcharakters. Deshalb sprach ich von einem halben Hauptcharakter.

Ich habe mich mal hingesetzt, und versucht unsere Vorstellung über diese vier bildlich festzuhalten. (Erspart mir Kommentare über meine Kunstfertigkeit… es sind nur Skizzen!) Hier also das Gruppenbild unserer Hauptcharaktere:

gruppenbild

Und nun wollt ihr sicher wissen, was es über diese Leute bisher zu wissen gibt. Also, legen wir mal los:

Arbeitstitel: Captain

Captain1

Der Captain ist – wie der Name schon sagt – Kommandant eines Piratenschiffes. Er selbst würde sich aber nicht unbedingt als Pirat bezeichnen, sondern eher als „Gentleman of Fortune“. Er befehligt ein kleines und wendiges Schiff mit einem zusammengewürfelten Haufen verrückter Crewmitglieder – die nicht immer genau das umsetzen was der Captain befiehlt.. naja.. oft schon sowas ähnliches, aber irgendwie hat er ein Authoritätsproblem. Liegt vielleicht daran, dass er einfach zu nett ist. Nur eine Person an Bord seines Schiffes (und auch überall sonst) folgt dem Captain bedingungslos, nämlich….

Arbeitstitel: Mate

Mate1

Der/die erster Maat des Captains ist eine zwar unscheinbare aber lebenswichtige Person, die dem Captain immer wieder den Rücken freihält und dafür sorgt, dass er das Kommando über sein Schiff behält. Glaubt an den gleichen Ehrencodex wie der Captain, nur biegt diesen öfter mal, wenn es die Situation erfordert. (und ist damit ein halber Hauptcharakter!)

Arbeitstitel: Piratenbraut

Braut1

Wahrscheinlich unser interessantester Charakter bisher ist die Piratenbraut. Sie hat – im Gegensatz zu ihren männlichen Kollegen – kein eigenes Schiff. Und bevor mir jetzt hier Chauvinismus vorgeworfen wird: Sie hat kein eigenes Schiff weil sie keines braucht! Die Braut schafft es mit allen ihr zu verfügung stehenden Mitteln immer genau das zu bekommen, was sie gerade benötigt. Sprich sie geht gerne mal Allianzen mit anderen Piraten ein, nur um denen bei passender Gelegenheit ein Messer in den Rücken zu jagen und mit dem nächsten weiterzuziehen. Sie ist eine wunderschöne, intelligente Einzelgängering die um jeden Preis ihre eigene Macht ausbauen will – oder einfach nur mal Spaß haben…

Arbeitstitel: Fiesling

fiesling1

Der Fiesling ist der piratigste Pirat in der Gruppe. Er geht nach Methode „brutal“ vor und nimmt sich einfach was er will. Er befehligt ein viel zu großes, viel zu schwer bewaffnetes Schiff – hat aber den Vorteil, dass er eigentlich schon nicht mehr kämpfen muss, da ihm sein Ruf vorauseilt. Er hat KEINE Probleme mit seiner Crew – wenn da nämlich einer Probleme macht ist er nicht mehr in der Crew… sondern Fischfutter ARRRGH! Der Fiesling ist aber bei aller Brutalität nicht blöd – sondern weiß sehr wohl wann er seine raue Natur im Zaum halten muss um seine Ziele zu erreichen. Aber wenns ihm mit dem Zurückhalten zu viel wird haut er halt dem nächsten aufs Maul.

 

Soweit mal die Riege unserer Hauptplayer. Wie ihr seht, sind aber die Infos über diese Charaktere noch etwas dünn – weswegen ihr sie jetzt weiter ausbauen könnt. Dazu wollen wir gleich mal die erste Frage klären: Welche Nationalität haben unsere Hauptcharaktere?

In der Karibik gab es in jenen Tagen im Groben vier Fraktionen: Engländer, Franzosen, Holländer und Spanier. Sie waren fast ständig wechselseitig im Krieg und versuchten sich gegenseitig die schönsten Plätze abzuluchsen.

Eine Vorgabe haben wir: Unsere Story verlangt es, dass der Captain Engländer ist… aber was ist mit den anderen? Was wäre euch am liebsten? Stimmt jetzt ab und gebt den Leuten eine Heimat!

Die Piratenbraut...

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Der Fiesling...

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Mate ist natürlich...

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Das Mädchen aus San José

treasure-mapschrift

Tief in der Karibik segelte einst ein Pirat, der unter dem Namen David Roux zu sehr viel Ruhm gekommen war. Doch so begnadet Roux auch war, so unersättlich und grausam wurde er mit der Zeit.  Und aus dem einstigen Ruhm, den er in der Karibik genoss, wurde Furcht, und die Legenden, die man über ihn erzählte, wurden zu Schreckensgeschichten.

So kam es, dass ein kleines Küstenstädtchen namens San José, dem Piraten David Roux und seinen Männern den Zutritt verweigerte. Roux, der seine Vorräte auffüllen wollte, war außer sich vor Zorn, und in seiner unbändigen Wut wies er seine Männer an, das Städtchen nieder zu brennen und niemanden zu verschonen.

Der Widerstand der tapferen Bewohner war zwecklos. Innerhalb weniger Tage stand kein Stein mehr auf dem anderen und keine arme Seele war mehr am Leben. Nur ein kleines Mädchen erblickten die Männer von Roux plötzlich zwischen den brennenden Hütten. Mit aufgerissenen Augen starrte es Roux an. „Ich bitte dich, David Roux, lass mich am Leben.“, sagte es.

Doch Roux schüttelte den Kopf. Niemand, hatte er geschworen, dieser Stadt würde mit dem Leben davon kommen.

Ein zweites Mal bat das Mädchen um Gnade: „David Roux, was ist mit deinen Männern? Sollen sie sich noch mehr versündigen?“

Aber auch dieses Mal war Roux nicht zu erweichen.

Da bat das Mädchen ein drittes Mal um sein Leben. „Bedeutet dir deine Seele so wenig, David Roux, dass du sie einfach so dem Teufel schenkst?“

Jetzt lachte Roux. „Meine Seele mag der Teufel gerne haben!“, höhnte er. „Soll er mir ein gutes Schiff dafür geben!“ Und nachdem er diese Worte gesprochen hatte, zückte er sein Messer und vollzog die Schandtat eigenhändig.

Nachdem sie alles mitgenommen hatten, was von Wert gewesen war, kehrten die Piraten wieder an Bord ihres Schiffes zurück und segelten mit der Flut aufs Meer hinaus.

Doch in der Nacht hörte Roux einen lauten, angsterfüllten Schrei. Mit gezücktem Säbel stürmte er aus seinem Zimmer und sah, wie die Mannschaft aufgebracht sich um etwas versammelt hatte. Roux trat näher, und für einen Moment gefror sein Blut. Vor ihm stand, im kalten Mondlicht und in den selben blutgetränkten Kleidern, in denen er es zurückgelassen hatte, das Mädchen aus San José. Als es Roux erblickte, lächelte es sanft.

„Drei Mal habe ich dich gebeten, mir mein Leben zu lassen. Drei Mal hast du dich nicht erweichen lassen. Deine Seele wolltest du dem Teufel schenken, hast du gesagt. Nun, David Roux, der Teufel lässt dir seine Grüße ausrichten – er ist mit dem Tausch einverstanden.“

Und noch während es sprach, begann sich das Wasser aufzubäumen, Blitz und Donner zogen über Roux‘ Schiff auf. Regen, so hart wie Steine, prasselten auf die Seemänner nieder, von denen nie einer einen höllischeren Sturm erlebt hatte. Die Bretter des Schiffs begangen zu bersten und nach nur wenigen Augenblicken trieben seine Reste im Wasser, genau wie Roux und seine Männer, die jetzt verzweifelt in den Wellen um ihr Leben kämpften. Einen nach dem anderen sah Roux im schwarzen Wasser verschwinden, bis nur er selbst noch übrig war. Drei Tage soll Roux sich über Wasser gehalten haben, dann verließen auch ihn die Kräfte und er sank kraftlos und erschöpft, tiefer und tiefer, bis vollkommene Dunkelheit ihn umfangen hatte. Doch als sein Herz den letzten Schlag gemacht hatte, griff eine knöchernde Hand nach ihm und zog ihn wieder nach oben, an die Oberfläche, und sie zerrte ihn an Bord eines Schiffes.

Roux, der erst jetzt wieder die Augen öffnete, erkannte nun, welchen Tausch er eingegangen war. Für seine Seele hatte er ein Schiff erhalten, ein mächtiges mit schwarzen Segeln, das am Tag verschwand und in der Nacht wiederkehrte. Der einst mächtige und freie Pirat war nun ein Diener des Teufels, in dessen Namen er Angst und Schrecken verbreiten musste. Und damit er niemals vergessen konnte, weswegen er  zu diesem ewigen Schicksal gezwungen wurde, hatte der Teufel dem Schiff den Namen „Das Mädchen aus San José“ gegeben.

Und während Roux nun nachts mit seinem Geisterschiff sein Unwesen auf dem Meer treibt, singen die Piraten abends in den Bars und Kneipen der Karibik, wenn ihnen Grog und Rum zu sehr ins Hirn gestiegen sind, manche Lieder über ihn. Eines davon ist uns überliefert worden.

 

FilmFeedback Treasure Island

filmtag

Der erste Piraten-Filmabend ist über die Bühne gegangen und erfreute sich einer nicht zu unterschätzenden Besucherzahl 🙂 Danke an alle, die da waren! Ich fands sehr lustig!

Treasure Island – die Geschichte vom jungen Jim Hawkings der mit seiner Mutter eigentlich ein Inn betreibt… bis Captain Billy Bones auftaucht der säuft, singt und furchtbare Angst vor nem einbeinigen Seemann hat. Promt tauchen seine alten Shipmates auf und wollen Billy um die Ecke bringen – was der aber ganz alleine erledigt. So kommt Jim in den Besitz der Karte, die ihn zum vergrabenen Schatz von Captain Flint leiten soll. Diesen Umstand erzählt er natürlich gleich seinem Doctor und der dann wiederum dem Ortsansässigen Adligen der eine Expedition ausrüstet um den Schatz zu heben. Leider etwas unbedarft was das anheuern von Seeleuten angeht verlässt sich der Squire auf die Hilfe eines alten Seebären der nicht nur in unglaublicher Geschwindigkeit eine Mannschaft aufstellt, sondern gleich noch als Schiffskoch mitfährt. Dass Long John Silver nur ein Bein hat kommt Jim kurz mal verdächtig vor – doch unbedarft wie die Jugend nunmal ist denkt er sich nichts dabei bis er durch Zufall erfährt dass Silver der Quartermaster von Flint selbst war – und seine alte Crew an Bord der Hispaniola gebracht hat um endlich den verlorenen Schatz in die Finger zu bekommen. Dass es auf der Insel dann nicht so ganz reibungsfrei für Jim und seine Freunde läuft kann man sich vorstellen… und Käse spielt eine wichtige Rolle!

Soweit die Handlung – für alle diejenigen die gestern nur die ganze Zeit dumme Kommentare abgegeben haben, weil sie den englischen Film nicht folgen konnten 🙂

Ich freue mich auf das Feedback der Mitgucker… lasst uns hören was ihr denkt!

Termin

filmtag

Nach langem hin und her also Treasure Island MORGEN Freitag 10.4., 20:30 bei Captain P.

Jeder von den Interessenten von der/dem ich vermute er weiß nicht wie er hier herkommt bekommt gleich noch gesondert eine Email. Ansonten erreicht ihr mich morgen mobil.

Freu mich schon!

historytag

Heute wollen wir mal mit einem uralten Vorurteil aufräumen, das die Art, wie wir Piratengeschichten wahrnehmen grundsätzlich beeinflusst: Die Beziehung zwischen Captain und Crew.

Natürlich wissen wir alle: Der Captain ist auf seinem Schiff GOTT! Er bestimmt wo es lang geht, er ist nicht nur das Gesetz, sondern auch gleich Richter… um mir meine unglaublich ausgeprägte Bildung in politischen Begrifflichkeiten hereushängen zu lassen: Er ist Legislative, Exekutive und Judikative in einer Person. Heißt also, was der Captain sagt wird gemacht. Diese Form der Alleinherrschaft war nicht nur üblich, sondern sogar nötig, da Schiffe im 17. bis Anfang des 19. Jahrhunderts noch Monatelang relativ autark um die Welt segelten. Ein Captain hatte also gar nicht die Möglichkeit Vorgesetzte über eine Entscheidung zu informieren – er war auf sich alleine gestellt. Die unglaubliche Macht, die ein Captain damit auf seinem Schiff ausübte glich sich in den Flotten aller großer Seefahrernationen und ist Gegenstand so mancher philosophischer und rechtlicher Überlegungen.

Doch bei Piraten war das alles ganz anders!

Natürlich verkaufen uns Hollywood die starken Kapitäne, deren Mannschaft ihnen bedingungslos folgt und die sich alles gefallen lassen – doch die Wahrheit sah anders aus. Denn Piratencapitäne waren – so modern das heute klingen mag – gewählt. Und eine Crew hatte durchaus das Recht einen unliebsamen Captain durch einen neuen zu ersetzen. Wie dies ohne Blutvergießen vonstatten gehen sollte ist natürlich mal wieder nicht überliefert – Stevenson gibt in „Die Schatzinsel“ aber einige simple Regeln vor und stellt den „Black Spot“ in den Mittelpunkt – aber über den reden wir noch ein anderes mal.

Nehmen wir ein konkretes Beispiel: Jack Sparrow ist drei Filme lang sauer, weil Barbossa ihm die Black Pearl „geklaut“ hat. Aber entschuldigung – eine Großteil der Crew, also Jacks ehemalige Crew, folgt Barbossa doch, oder? Damit hat Jack einfach mal tierisch Pech gehabt! Wär er nicht so ein mieser Captain gewesen und hätte seiner Crew genug Beute und Rum besorgt wär das alles nicht passiert! Und mal ehrlich: Wer ist denn der bessere Captain? Ich würde dreimal lieber mit Barbossa segeln – da gibts wenigstens was zu lachen! Jack ist immer so…. äh… liegt wahrscheinlich an der vielen Sonne… und dann die Sache mit dem Schildkröten und den Haaren… egal!

Die neuere Darstellung der Piraterie hat den schwierigen Balanceakt zwischen Führung und Crew als wunderbaren Konfliktstoff entdeckt, der die Handlung voranbringen kann – bestes Beispiel ist die erste Folge von „Black Sails“, die wir irgendwann sicher auch noch besprechen wenn grad mal Zeit ist… Ein Piratenkapitän kann also nicht einfach machen, was er will: Er muss darauf Acht geben, dass seine Crew auch damit einverstanden ist… klar ein-, zweimal wird er seinen Willen schon durchsetzen können, aber stellt er sich zu lange gegen ihren Willen… Ich erinnere an Guybrushs meuternde Crew – hätte er keinen Topf gefunden um sich aus der Kanone zu schießen, wär das ein verdammt dämliches Ende für Monkey Island geworden!

Drum liebe kleine Captains gebt gut acht: Nur wenn die Crew genug zu saufen hat und Black Jack und Nutten bezahlen kann werdet ihr ein glückliches Schiff befehligen. Ich finde dieser Merksatz sollte viel verbreiteter sein…

Erster Buchtipp

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Und wir eröffnen die nächste Kategorie!

Wie sich bereits rumgesprochen hat, dauert es ja noch ein bisserl, bis ihr in den Genuss kommt, euch unser Eventtheaterstück reinzuziehen. Auch die Beitragslage in diesem Blog ist noch ausbaufähig… weshalb wir euch natürlich ein paar Anregungen geben wollen, was ihr mit eurer Zeit so anfangen könnt wenn hier grad nichts los ist – und wobei ihr trotzdem voll verpiratet werdet 🙂

Heute also unser erster Buchtipp:

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Rafael Sabatini, „Captain Blood“

Auf der Suche nach Literatur über Piraten wird man zwangsläufig über dieses Buch stolpern. So ging es auch mir, als ich vor einem Jahr die Sammlung piratenbezogener Dinge etwas ausbauen wollte. Bei den freundlichen Amazonen in der Originalsprache bestellt erhielt ich ein Hefterl, das den Namen „Buch“ wohl kaum verdient – aber Captain Blood gibt es hier für wenig Geld als „Print-on-demand“. Seither stand das gute Stück bei den anderen Büchern im Regal und harrte der Zeit, wenn ich mich endlich wieder richtig in das Thema reinbeißen würde. So geschehen vor einigen Wochen, als der Start dieses Blogs endlich auf den Weg gebracht werden sollte. Und wie es der Zufall will, wurde Blood das erste Buch auf meiner Leseliste…

Und es war fantastisch!

Übertreibe ich? Vielleicht ein bisschen, aber ganz ehrlich: Es war ein hochkarätiges Lesevergnügen!

Jetzt muss ich nur noch erklären, warum: Captain Blood ist alt – also nicht der Titelheld sondern das Buch. Sabatini schrieb es 1922! Doch es ist der wunderbare Beweis, dass das Piratengenre sich über die letzten knapp hundert Jahre nicht wirklich verändert hat. Alles, was für uns zu einer guten Piratengeschichte gehört, ist in dem Buch zu finden: Miese Kolonialherren, piratenfreundliche Gouverneure und ihre liebreizenden Töchter, herrlich abenteuerliche Seeschlachten, gewitzte Pläne zur Einnahme feindlicher Forts… immer und immer wieder kommen einem Dinge unweigerlich bekannt vor, weil man sie aus neueren Piratengeschichten so gut kennt. Moment – werdet ihr sagen – wenn ich das alles kenn ist es doch total langweilig… Nein. Ist es nicht. Erstens spürt man auf jeder Seite, dass hier nicht zum fünfundzwanstigsten Mal die gleiche Idee geklaut wurde, sondern hier echte Einfälle des Authors zu lesen sind. Und zweitens trägt der wunderbare Hauptcharakter die Handlung so gekonnt unterhaltsam, dass auch kleine Längen gerne verziehen werden.

Captain Blood – der eigentlich Doctor Blood ist – will kein Pirat werden. Er wird es, da im Unrecht und Unglück passiert. Dass er dabei aber alles was er tut so unglaublich trocken und so herrlich ironisch kommentiert macht einfach nur Laune! Er ist – wie wir heute sagen würden – eine coole Sau! So erklärt er dem gerade erwachten spanischen Kapitän der gerne Wissen möchte wer da auf seinem Schiff in seiner Kleidung vor ihm steht mit rührender ärztlicher Führsorge dass er wohl im Delirium ist – schließlich ist es Bloods Schiff und seine Kleidung. (und erst drei Sätze später erlaubt er sich zu erwähnen, dass seine Aussage erst seit ein paar Stunden wahr ist.) Ein anderesmal sieht sich Blood in einer aussichtslosen Konfrontation mit einem spanischen Admiral dessen Bruder und Neffen er an Bord hat. Kurzerhand bindet er den Bruder vor die nächste Kanone und erklärt dem Neffen er möge seinem Onkel berichten das alles in Ordnung sei und dieser sie ziehen lassen sollte. Käme es nämlich zu Kampfhandlungen sehe er sich gezwungen das Feuer mit eben jener Kanone zu eröffnen. Gemein aber unglaublich cool! Lediglich die unweigerliche Liebesgeschichte zieht sich etwas, auch wenn sie dafür letzendlich nicht lange breit getreten wird.

Jedem, der ganz dringend Lesestoff benötigt und sich ein bisserl in die Piratenwelt einfinden möchte sei „Captain Blood“ ans Herz gelegt. Ich fand es toll!

Und: Es gibt eine Verfilmung von 1935 die wir natürlich an einem Piratenfilmabend sehen werden. Trotzdem: Lesen!

Erster Filmabend Teil 2

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Ahoi Crew,

hier also der kleine Nachtrag zum ersten geplanten Filmabend…. entgegen anders lautenden Gerüchten kann er bei CaptainP stattfinden! Dann allerdings wär es gut, wenn kleine Schiffsjungen sich schon in die Koje verkrümmelt hätten, was die Anfangszeit auf einen normalen Abendfilm-Zeitpunkt rückt.

Da ich jetzt schon jeglichen Überblick verloren habe, wer wann wo wie und warum kann, also hier die gute Idee von Jerriman aufgegriffen und einen einfachen Doodle erstellt. Ihr findet ihn unter http://doodle.com/gdus2ba7wxp4rc48 . Freitag oder Samstag abend – das heißt ausschlafen am nächsten Tag sollte gewährleistet sein 🙂

Ach noch eine kleine Info: Der Film hat leider keine deutsche Tonspur (und nein, diesmal tue ich das nicht aus Bosheit, sondern weil ich die DVD nicht anders bekommen habe). Aber hey, es ist Treasure Island! Das werdet ihr auch auf Englisch verstehen! 🙂

Also einfache Regeln: Wer mitschauen will doodelt mit und an dem Tag an dem die meisten können glotzen wir! Yohoho!

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