Die Geschichte von William Fogerty (3)
Posted by SchwarzbartJun 28
„Ich will auch Wissenschaftler werden!“, antwortete William.
„Tatsächlich?“ Heinrich Kremers Stimme klang erfreut.
„Nein.“, schüttelte William den Kopf. „Natürlich nicht. So ein Blödsinn!“
Heinrich verzog den Mund. „Also gut, und was dann?“
„Ich bin auch der Suche nach einer Frau. Einer besonderen Frau?“
„Oh, eine alte Liebe?“ Heinrich löffelte die letzten Bissen aus seinem Teller.
„Ja.“, knurrte William. „Eine alte Liebe. Und wenn ich sie finde, werde ich sie fest in den Arm nehmen und ihr sagen, wie sehr ich sie liebe. Und dann werfe ich sie die Klippen hinunter.“
Heinrich nickte. „Hat sie dir das Herz gebrochen?“, fragte er verständnisvoll.
„Das Herz, einen Schwur, die Nase, einen Arm, zwei Rippen und siehst du das hier?“ William zog sein Hemd am Kragen hinunter und legte eine Stelle zwischen Schulter und Brust frei. „Ein Schuss aus einem Meter Entfernung. Auf einen am Boden liegenden, gebrochenen Mann. Hat mein Herz nur knapp verfehlt, das Miststück.“
„Jaja,“ sinnierte Heinrich. „Jede Trennung ist wie ein kleiner Tod. Und wer war die Dame?“
„Ihr Name ist Louise. Louise Blanchard.“
Der Wissenschaftler zog die Augenbrauen hoch. „Louise Blanchard? Die Weiße Baroness?“
„Baroness! Von wegen.“ William spuckt verächtlich auf den Boden. „Das weiße Luder! Ich hab Lou zu dem gemacht, was sie ist, und zum Dank betrügt und bestiehlt sie mich.“
„Hat sie dein Schiff gestohlen?“
„Nein, mein Gold. Mein Schiff hat sie versenkt.“
Heinrich pfiff anerkennend. „So ein Teufelsweib! Und was hast du jetzt vor?“
„Na, was wohl? Ich schnapp mir ein Schiff und eine Crew, warte auf Wind und dann jage ich sie zum Teufel.“, sagte William. „Wenn ich nur wüsste, wo sie gerade unterwegs ist.“
„Sie segelt zwischen den Flagellant Isles.“, erklärte Heinrich unbekümmert.
„Was?“, William war sichtlich erstaunt. „Woher weißt du das?“
Heinrich konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. „Ich bin Wissenschaftler. Wissen ist mein Beruf!“ Er schob den leeren Teller weg. „Wenn du dahin segelst, würde ich mich dir anschließen. Die Flagellant Isles stehen noch auf meiner Liste.“
William überlegte kurz. Heinrich sah nicht so aus, als ob er einen Säbel schwingen konnte. Aber vielleicht konnte der kleine Klugscheißer nützlich sein?
Sollte er ihn mitnehmen?
5 comments
Kommentar by Jerribeard on 28. Juni 2015 at 21:51
Hui. Das geht ja jetzt rasant vorwärts. Die Geschichte überrollt einen gerade zu. Aber irgendwie fehlt noch etwas der humoristische Elan… Also, meiner Meinung nach.
Kommentar by Schwarzbart on 28. Juni 2015 at 22:36
ich bin ja mehr der ernstere typ, aber ich werde mir mehr mühe geben. 😉
Das hat übrigens mit dem stück nichts zu tun, falls das so rübergekommen ist. Das ist nur eine interaktive kurzgeschichte, die ich nebenbei zur unterhaltung schreibe.
Kommentar by Jerribeard on 29. Juni 2015 at 22:29
🙂 Das habe ich mir schon fast gedacht. Aber sehr kurzweilig! 🙂
Kommentar by Jerribeard on 8. Juli 2015 at 20:08
Nimmt er ihn jetzt mit? Oder wie gehts weiter? 🙂
Kommentar by Schwarzbart on 9. Juli 2015 at 14:12
Er nimmt ihn mit, aber ich bin grad auf Sommerfrische! 😉