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Ahoi liebe Crew,

Puh, jetzt haben wir doch tatsächlich mal überdurchschnittlich lange keine neuen Posts für euch gehabt – entschuldigt bitte! Nachdem ihr nun aber so lange warten musstet, bekommt ihr heute mal die Mutter der Piratengeschichten.

Robert Louis Stevenson war schon eine ziemlich geniale Socke. Nicht nur ist er der Autor von „Dr Jekyl and Mr Hyde“ eine – naja – angruselnde Geschichte die so Weltberühmt ist wie McDonalds (was für ein Vergleich!), er ist außerdem der Mann, der völlig allein unser Bild der Piraterie auf den Kopf gestellt hat. Ich glaube ich habe es schon verschiedentlich erwähnt (nämlich andauernd) aber sein Werk „Die Schatzinsel“ hat die Seeräuberrei wieder Salonfähig gemacht. Und dabei ist alles was er geschrieben hat MIST!

1. Piraten sind ja eigentlich „Gentlemen of Fortune“ die nach einem streng moralischen Codes über die Meere schippern… JA, GENAU! Eigentlich waren es miese Verbrecher die raubten, mordeten und vergewaltigten – und das aus dem einzigen Grund, dass sie zu faul, zu dumm oder zu sehr mit dem Gesetz im Konflikt waren um anständig zu arbeiten.

2. Piraten vergraben überall ihre Schätze… WARUM SOLLTEN SIE DAS TUN? Wenn ich einen Job ausübe bei dem die Wahrscheinlichkeit, dass ich bei einem Seegefecht sterbe oder von den Behörden aufgegriffen und aufgehängt werde so unglaublich hoch ist, dann fang ich doch nicht das sparen an! Tatsächlich waren die meisten Seeleute dafür bekannt, dass sie ihr – wie auch immer – verdientes Geld sofort und umgehend im nächsten Hafen für Wein, Weib und Gesang auf den Kopf gehauen haben. Und Piraten waren da sicherlich die schlimmsten von allen!

3. Piraten haben alle Holzbeine, Hacken statt Hände und immer einen Papagei auf der Schulter! – DAS IST DOCH.. warte mal, gar nicht mal sooo falsch… wie bereits erwähnt war das Piratengeschäft kein Job mit hohen Sicherheitsauflagen. Und wenn mein Handwerk darin besteht mich von anderen (sich wehrenden) Schiffen mit Kanonen beschießen zu lassen oder mich auf ein Handgemenge beim Entern einzulassen dann verlier ich schonmal ein paar Gliedmaßen. Tatsächlich waren also verstümmelte Seeleute keine Seltenheit – und Piraten bekammen sogar für jede ernsthafte Verletzung eine Kompensation aus der Beute ausgezahlt. Also Holzbein passt – Hacken ist außnahmsweise nicht Stevensons Schuld sondern Barrie. Aber der Gegenspieler von Peter Pan brauchte nunmal einen coolen Namen und Captain Hook klingt einfach besser als Captain Handprotese. Aber der Papagei ist definitiv Mist!

 

Warum aber hat Treasure Island unser Bild von Piraten dennoch so geprägt? Nun, bein den Recherchen für diesen Blog hab ich (gleich nach Captain Blood) auch Stevensons Klassiker noch mal gelesen. Und wenn man ehrlich ist: Das Buch ist halt einfach gut. Die Geschichte ist spannend, die Charaktere interessant (vor allem Silver) und gerade für das jüngere Semester ist es eine Vorleselektüre aus purem Gold. Klar bleibt dieses Bild der Piraten dann auch im Erwachsenenalter erhalten. Wie sehr aber Treasure Island immer noch im Zentrum sämtlicher Piraterieunterhaltung steht, zeigt ein kleiner Überblick über kommende Posts, über die Ihr euch schon freuen könnt:

1. Monkey Island: Wer glaubt ihr ist Herman Toothrot anderes als Ben Gunn? Die Figur ist 1zu1 dieselbe – und das ist nur eine der wenigen Anspielungen!

2. Flint and Silver: Die Romantrilogie, die die Vorgeschichte zu Treasue Island erzählen will ist bisher leider nur auf Englisch erschienen (ich wollte sie nämlich mal Schwarzbart schenken….hab mich aber auf Englisch nicht getraut) Ich näher mich gerade dem Ende von Band drei und berichte dann von dieser wechselhaften Geschichte.

3. Black Sails. – Die Fernsehserie lief auch im deutschen Fernsehen kurzzeitig… und erzählt – wer hätte es gedacht – die Vorgeschichte zu Treasure Island. Bis Folge drei bin ich shon gekommen – brauch aber noch ein paar um mir ein Urteil zu bilden. Wenn ich eins hab erfahrt ihr das zuerst.

4. Long John Silver.  – Diesmal ein Comicvierteiler der – na? habt ihr es erraten? Nein, diesmal nicht die Vorgeschichte, sondern das finale Kapitel im Leben des berühmten Piraten beschreibt. Ausgezeichnet gezeichnet, nette Geschichte die immer mal wieder kurzzetig richtig gut wird. Genauere Besprechung folgt in Kürze…

Das nur ein paar Beispiele, aber ihr seht schon wie sehr die klassische Stevenson Geschichte unsere Zeit piratentechnisch immernoch prägt. Wer es nie gelesen hat: Die Schatzinsel ist auch online in allen Sprachen zu finden. Die Teilnehmer des ersten Filmabends haben ja jetzt eh schon den vollen Durchblick 🙂